Die Stadt Baunatal, am Fuße des Habichtswaldes, ist eine Stadtgründung unserer Zeit. 775 n.Chr. Als „Rittahe" erstmalig urkundlich erwähnt, entstand sie durch den Zusammenschluss der ehemalig selbständigen Gemeinden Altenbauna, Altenritte, Kirchbauna, Großenritte, Hertingshausen, Rengershausen und Guntershausen als Folge der Ansiedlung eines Werkes der Volkswagen AG im Jahre 1957.
Diese Dörfer blicken auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Die Stadtchronik berichtet von der Besiedlung des fruchtbaren Baunatales bereits in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Ein unverkennbarer Zeuge dieser Zeit ist der Hünstein im Stadtteil Großenritte, ein etwa 2 m großer Menhir aus Quarzit, das älteste Kulturdenkmal Baunatals.
Heute ist Baunatal mit über 28.000 Einwohnern eine moderne Stadt, die mit ihren zahlreichen Sport- und Kultureinrichtungen ihren Bürgerinnen und Bürgern einen Lebensraum mit hohem Wohn- und Freizeitwert bietet.
Aufgrund ihrer zentralen Lage in Deutschlands Mitte ist die Stadt Baunatal ein idealer Tagungsstandort. Das Kultur- und Tagungszentrum Stadthalle Baunatal bietet mit modernster Technik, umfassendem Service und leistungsfähiger Gastronomie beste Voraussetzungen für Veranstaltungen aller Art.
Der 50 ha grosse Stadtpark im Stadtteil Altenbauna ist Zentrum unterschiedlichster Sport- und Freizeitaktivitäten. Hierzu gehören das Sport- und Erlebnisbad „Aqua- Park", Jogging Tennis, eine Rollschuhbahn, Inline- Skating, Fussball, Freiluftschach uvm. Eine Minigolf- Anlage rundet dieses vielfältige Angebot ab.
Auch Kulturinteressierte kommen bei einem Spaziergang entlang des „Skulpturenpfades" der u.a. durch den Stadtpark führt, auf Ihre Kosten. Entlang der Bauna befinden sich zahlreiche Skulpturen der modernen Kunst, die im Rahmen des ersten Bildhauersymposiums im Jahre 1986 entstanden sind. In den anderen Baunataler Stadtteilen befinden sich weitere sehenswerte Skulpturen, die während eines zweiten Symposiums 1989 und während der Künstlerwerkstätten 1998-2000 geschaffen wurden.
Im Stadtteil Altenritte befindet sich das Stadtmuseum, in dem die Entstehungsgeschichte der Stadt unter dem Titel „Die Industrialisierung des Baunatales" präsentiert wird. Im Wohnhaus über der „Alten Schmiede" veranschaulicht die „Hessenstube" die typischen Wohn- und Lebensverhältnisse der Bürger zwischen 1850 und 1900. Neben Kleidungsstücken und Möbeln geben Gerätschaften für Haus- und Feldarbeit Einblicke in das dörfliche Leben jener Zeit.
Die Eisenbahnbrücke im Stadtteil Guntershausen entstand in ihrer heutigen Form zwischen 1950 und 1952. Erbaut wurde sie Mitte des 19. Jahrhunderts, um die großen Handels- und Messezentren Leipzig und Frankfurt am Main miteinander zu verbinden. Somit wurde Guntershausen zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Durch den 2.Weltkrieg fast völlig zerstört, wurde die Brücke über der Fulda in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Der historische Bahnhof Guntershausen aus dem Jahre 1855, war zur damaligen Zeit mit seinem kurfürstlichen Wartezimmer, Restaurant, Karten- und Gepäckräumen sowie Wohn- und Werkstätten ein Repräsentations- und Funktionsbau, vorrangig für die „große Welt" und weniger für die Guntershäuser Bürger.
Die Knallhütte in Rengershausen, Sitz der Hütt- Brauerei, ist der Geburtsort der Märchenerzählerin Dorothea Viehmann. In der guten alten Zeit, als Fuhrleute auf ihren schweren Pferdewagen vor dem Knallhütter Berg ankamen, brauchten sie zu dessen überwindung Vorspannhilfe. Durch Peitschenknallen machten sie sich bemerkbar, damit ihnen geholfen wurde. Daher rührt der Name „Knallhütte".
Am 08.11.1755 wurde Katharina Dorothea Pierson dort geboren. Sie hörte in der Gaststube ihres Vaters von durchreisenden Kaufleuten, Handwerksburschen und Fuhrleuten viele Geschichten, Sagen und Märchen. Wilhelm Grimm schrieb über sie: „...Einer jener guten Zufälle war es, dass wir aus dem bei Kassel gelegenen Dorfe Niederzwehren eine Bäuerin kennen lernten... Die Frau Viehmännin war noch rüstig und nicht viel über 50 Jahre alt... Sie bewahrte die alten Sagen fest im Gedächtnis...". Die Märchenfrau erzählte den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm über 40 Märchen und Märchenvarianten zu mindestens 36 Grimmschen Märchentiteln. Diese wurden im Jahre 1815, in dem Jahr als Dorothea Viehmann starb, im zweiten Band der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm veröffentlicht.
Der „Märchenbrunnen" im Zentrum der Stadt Baunatal erinnert heute an die berühmte Märchenerzählerin Dorothea Viehmann. Natur in Verbindung mit Kultur erwartet Wanderer auf dem Märchenlandweg. Er bietet mit seinen gut ausgebauten Rad- und Wanderwegen ideale Voraussetzungen zur Erholung und Entspannung. In Rengershausen, vorbei an der Brauerei „Knallhütte", führt er weiter in Richtung Altenbauna, durch den 50 ha großen Stadtpark. Weiter geht es nach Altenritte zu Hessenstube und Stadtmuseum, in dem das Leben im letzten Jahrhundert bzw. die Entstehungsgeschichte der Stadt präsentiert werden.
Der Märchenlandweg umfasst mittlerweile über 350 km und führt durch zahlreiche Städte und Gemeinden des Landkreises Kassel.